Umbau Sliptrailer Dehlya 22
Quelle: Alfred Fink

 

 

Nachdem ich einige Jahre an der Auflagewanne herum gesägt und gebastelt habe, bin ich seit letztem Winter zu einer Radikalkur übergegangen um all meine "Wünsche" zu erfüllen.

Problem war bis dahin,

- durch die Auflagewanne ist man bei den üblichen Winterarbeiten, Unterwasseranstrich usw., stark eingeschränkt.

- Kielarbeiten sind ohne Kran unmöglich.

- Zugänglichkeit an das Wasserballastventil. Na,ja.

- bei Reisen mit dem Gespann hat mich immer gewaltig der hohe Schwerpunkt des Trailers mit Schiff gestört.

 

Also lange Rede kurzer Sinn:

Vom Slippwagen hab ich die gesamte Auflagewanne mit den vorderen Stützen entfernt. Hab mir von einem großen Trailerhersteller in Süddeutschland für vorne zwei neue Klemmstützen mit Kardangelenk und Auflagen besorgt. Sieht man sehr schön auf den Bildern. Die hinteren Auflagenböcke (Stahlrohre) wurden entsprechend gekürzt und ebenfalls zwei Auflagekissen aufgebaut. Hier mußte ich mir die Kardangelenke selber fertigen, da kaufbare nicht passten.

 

 

Kielauflage: Das Vierkantmittelrohr, das normalerweise auf dem Slipwagen gescheißt ist, habe ich entfernt. Dafür habe ich zwei parallele Rohre (40x40) aufgebracht (geschraubt). Zwischen diesen Rohren wurden Quertraversen jeweils zwei vor und drei hinter dem Hubkiel eingeschweißt. Diese Scheißkonstruktion habe ich zu guter letzt verzinken lassen. Auf ihr liegt nun eine 19 mm wasserfeste Tischlerplatte (geschraubt). Im hinteren Bereich mit Ausschnitt für das Wasserballastventil. Der Bereich des Hubkieles wurde ausgespart, so dass der Kiel bis auf die Deichsel des Hängers abgelassen werden kann. Für die Auflage hier habe ich mit Klemmspriegeln auf der Deichsel bzw. Achse ein zusätzliches Brett montiert. Auf dem Trailer wird nun mein Kiel beim Transport so weit auf das untere Brett heruntergelassen, bis die Hubspindel einiges an Spiel bekommt. Mein Kiel steht somit fast 30 cm tiefer. Das macht am Schwerpunkt eine ganze Menge. Zur Bestimmung der Längsposition des Rumpfes auf dem Slippwagen habe ich am Kielansatz noch einen Winkel montiert, der zum Kiel eine Holzpallung aufweist.

 

 

Eine Kleinigkeit, die noch auf den Bildern auffallen könnte. Die Schwimmer des Slippwagens bestehen aus Hartschaumstoff, dieser wurde bei mir über die Jahre porös. Habe hier Überzieher aus sogenannter Tischdeckenfolie (Rückseitig mit Gewebe) genäht. So mit diesem Umbau kann ich weiterhin das Boot sehr gut slippen und in der Winterzeit alle meine Arbeiten am Schiff ausführen. Die Schraub- und Klemm-Technik erlaubt mir sogar ohne Kran an Stellen ran zu kommen, die sonst nicht zugänglich waren. Sprich Kiel, Auflagen und ...

 

 

Wichtige Anmerkung zum Rumpf der Dehlya:

Man sollte nicht wahllos Druckkräfte auf den Rumpf einbringen, da der Rumpf nicht an allen Stellen stark genug ist um punktuelle Druckkräfte auf zu nehmen. Um das Boot, z.B. zum Streichen, leicht von den Auflagen an zu heben, benutze ich ein großflächiges Pallholz (min. 300x150 mm). Ich selbst verwende als Ansatzpunkte gerne das Heck, direkt unter dem Spiegel (Kräfte werden hier über den Spiegel in die Oberschahle geleitet) oder am Bug, ungefähr da, wo der Ballasttank aufhört (durch den Boden des Ballasttankes ist der Rumpf hier sehr steif).

Nun natürlich noch etwas in eigener Sache, bei allem was ich hier erklärt und geschrieben habe, kann und werde ich, weder für Schäden oder Folgeschäden an Sachen oder Personen, keinerlei Haftung übernehmen.

Gruß

Skipper vom Wattenwurm